Eines unserer Muttertiere auf unserer Freilandweide war trächtig und längst überfällig. Der für den Wurf bereitgestellte Wurfstall wurde aber offensichtlich durch die Zippe nicht angenommen. So begabe ich mich auf der Suche. Die Kaninchenmutter war in den letzten Tagen sehr aktiv beim Graben gewesen. So vermutet ich, dass sie ihre Jungen in einer Erdhöhle zur Welt gebracht haben musste.
Auf den ersten Blick konnte ich keine Höhle finden. Zwar konnte ich deutlich die ausgeworfene Erde sehen, doch ein Eingangsloch war nicht zu finden. Die Häsin hatte die Erde so geschickt verteilt, dass der Eingang zur Wurfhöhle nicht auffindbar war. Kaninchen legen ihre Wurfhöhlen sehr flach, direkt unter der Grasnarbe an. Man muss also bei der Suche sehr vorsichtig vorgehen, da sonst die Höhle sehr schnell einstürzen kann und die Jungtiere verletzt werden.
Nach längerem Suchen fand ich die Wurfhöhle ca. einen Meter von der vermuteten Grabestelle zwischen Brennnesseln. Die Höhle war fest verschlossen.
Ich öffnete die Höhle vorsichtig und versuchte zu prüfen, ob die Häsin schon geworfen hatte und ob der Wurf sich in einem guten Zustand befand. Leider konnte ich die eigentliche Wurfhöhle nicht erreichen. Im Bereich vor der Wurfhöhle fand ich aber ein totes Kaninchenjunges. Das Kaninchen hatte also geworfen und vermutlich Probleme mit der Wurfhöhle.
Als ich mich ein Stück von der Wurfhöhle entfernte, nutzte die Häsin die Gelegenheit und besetzte die Erdhöhle sofort.
Ich entschloss mich die Wurfhöhle zu öffnen und das Nest zu sichern. Leider war das Netz leer. Die Häsin hat nur ein Junges geworfen und dieses war tot. Sehr schade !